Freitag, 3. Juli 2023: Probewanderung am Karlsruher Grat
Gerade noch die letzte Matheklausur für dieses Schuljahr geschrieben und schon geht es auf zur sogenannten Probewanderung, um ein Gefühl für Höhe, Trittsicherheit und natürlich auch für die neuen Schuhe zu bekommen. Nach der vierten Stunde brechen wir, der Sport-Leistungskurs des Christophorus-Gymnasiums sowie zwei weitere, wanderlustige Schüler und den Lehrerinnen und Lehrern Franziska Herm, Lukas Möller, Klaus Müller und Annika Rödel zum Karlsruher Grat im Nationalpark Schwarzwald auf. Nach einem kleinen Stopp beim Edeka machen sich alle auf den Weg. Angekommen am Karlsruher Grat ist Umziehen und Eincremen angesagt. Bereits nach fünf Minuten Laufen gibt es die erste Pause, in der uns Herr Müller grundlegende Regeln, Werte und die auf den Teilnehmern lastende Verantwortung für die gesamte Gruppe übermittelt. Natürlich erfüllt Herr Müller auch seinen Bildungsauftrag in der Geographie und erweitert unseren topographischen Horizont. Die Wege, auf denen wir laufen, gliedern sich in Asphalt-, Kies- und Waldwegen. Selten sind anspruchsvolle Terrains dabei. Damit die Eindrücke am Karlsruher Grat unsere Vorstellungen vom Rätikon nicht verharmlosen, meint Herr Müller nur „Das hier ist noch spazieren gehen!“. Nach ca. 3 Stunden „spazieren gehen“, wie Herr Müller es nennt, sind wir wieder bei den Autos angekommen. Einige klagen bereits über Blasen an den Füßen und Rückenschmerzen vom Tragen des Rucksacks. Doch was ist schon ein Schulausflug ohne den Besuch einer Gastronomie. So suchen wir in der Gegend einige - geschlossene - Wirtshäuser ab, bis wir schließlich am Mummelsee fündig werden und dort eine Kleinigkeit essen. Von Kaffee und Kuchen über Eis, bis zur Currywurst ist alles dabei. Schlussendlich fahren wir zurück nach Altensteig und freuen uns bereits auf die Hauptwanderung im Rätikon.
Chris Doberer, Nick Armbruster und Dominik Wiebe, K1, CGA
Donnerstag, 13. Juli 2023 - Tag 1 im Rätikon
Anders als geplant, starten wir statt mittwochs erst Donnerstag, 13. Juli unsere Tour in die Berge. Grund dafür sind die schlechten Wetterprognosen, die sich dann auch in Form heftiger Gewitter von Mittwoch auf Donnerstag im Rätikon - so der Name unseres Wandergebietes - bewahrheiteten. Glücklicherweise kann Herr Müller die Tour kurzerhand umplanen und wir wandern die Route andersherum. Nach einer langen Autofahrt marschieren wir gegen 11:30 Uhr vom Parkplatz „Palüd“ (1.050 m NN) am Ortsausgang von Brand los, unterwegs mit 16 Schülerinnen und Schüler und den Lehrkräften Möller, Müller, Rödel und Herm. Unser erstes Tagesziel ist die Totalphütte auf fast 2.500m Höhe. Wir Schüler sind voller Vorfreude und Neugier auf dieses Abenteuer, das nicht nur unsere körperliche Ausdauer, sondern auch unsere Teamarbeit auf die Probe stellen sollte. Zuerst führt unsere Tour über geschotterte Wanderwege, dann auch über Wander- und Wiesenpfade. Die erste Pause machen wir an der ersten Talstation unterhalb des Lünersees, die wir teils auch über asphaltierte Straßen erreichten. Weiter geht es, natürlich nicht mit der Gondel, sondern weiter zu Fuß hinauf über den „Bösen Tritt“ bis zum Lünersee, wo wir auf der Douglashütte an der Staumauer eine kurze Einkehr machen. Während der Wanderung gibt es gute Gespräche und es hat trotz Anstrengung sehr viel Spaß gemacht. Auf dem weiteren Weg zur Hütte wandern wir am Ufer des Bergsees - einstmals der größte natürliche Bergsee der Ostalpen - entlang. Das Wasser ist wunderschön blau und der Nebel liegt elegant in den Bergen. Auf den letzten Metern wird unsere Gruppe dann doch noch von einem kräftigen Regenschauer erwischt und wir müssen uns deswegen ein wenig beeilen. An der Hütte angekommen, machen wir uns erstmal daran, unsere nassen Kleider aufzuhängen. Abends können wir bei besserem Wetter endlich die wunderschöne Aussicht genießen. Zum Abendessen gibt es Spaghetti und wir haben auch hier noch gute Gespräche. Müde und froh darüber, dass alle heil angekommen sind, gehen wir zeitig auf unsere Zimmer.
Joshua Ohngmach und Jakob Schuler, K1, CGA
Freitag, 14. Juli 2023 - Tag 2 im Rätikon
Nach einem erfolgreichen ersten Anstieg und einer langen Nacht in der Totalp-Hütte geht auch wieder die Sonne über den Bergen auf und wir trudeln um 7:00 Uhr morgens mit müden Gesichtern zum Frühstück ein. Nach der Stärkung packen wir unsere 7 Sachen und machen uns auch direkt zu unserem Ziel auf: Die Schesaplana.
Zwar ist die Höhe, die uns an diesem Tag erwartet, nicht ganz so enorm wie am ersten Tag, dennoch bringt auch dieser Teil einige Hürden mit sich. Dafür ist das Wetter hervorragend und man hat wirklich die ganze Zeit einen mega Ausblick, den man so schnell nicht vergessen wird.
Von sehr steilen Felsen, die wir erklimmen, bis zu Klettereinheiten, an denen wir uns mit Handschuhen und Helm sichern, sind wir immer mit sehr viel Freude dabei. Trotzdem ist Vorsicht währenddessen geboten, denn der Abgrund ist nicht weit von unseren Füßen entfernt. Voller Erschöpfung, aber dennoch sehr begeistert, kommen wir kurz vor dem Gipfel an und legen noch eine kleine Pause ein. Nachdem alle wieder etwas zu Kräften gekommen sind, gehen wir die letzten Höhenmeter hinauf. Oben am Gipfel, angekommen in 2964m ü. NN, völlig fertig und verschwitzt, betrachten wir den gigantischen Ausblick, der sich definitiv gelohnt hat.
Es ist relativ kalt hier oben und es ziehen starke Winde auf, aber ein paar Gruppenfotos sind natürlich auch noch drin.
Nach einer Vesperpause machen wir uns auf den Weg Richtung Gletscher. Auf dem Weg dorthin laufen wir über einen Gebirgskamm, wo wir eine super Aussicht haben. Nach einer Weile kommen wir oberhalb des Gletschers an, wo man die noch vorhandene Zunge des Gletschers und die dahinter liegende Mannheimer Hütte sehen kann. Damit wir über den Gletscher wandern können, müssen wir erst ein Schneefeld überqueren, welches ziemlich steil und rutschig ist. Manche von uns rutschen hier den Berg einfach hinunter. Am Gletscher angekommen, wandern wir die markierte Strecke entlang. Die Oberfläche besteht hier nicht mehr aus Eis, sondern aus einer Mischung von Wasser und matschigem, nassen Schnee, weshalb die meisten schon nach wenigen Metern nasse Füße haben. Nach dem Gletscher geht es wieder ein Stück den Berg hoch Richtung Mannheimer Hütte. Unterhalb der Mannheimer Hütte an einer Scharte beginnt der Klettersteig, der zur Oberzalimhütte führt. An der Scharte müssen wir alle unsere Helme aufziehen und uns in insgesamt drei Seilschaften sichern. Der Klettersteig verläuft mehrere hundert Höhenmeter über Geröllfelder und Schneefelder. Nach knapp zwei Stunden lassen wir diesen hinter uns und überqueren Wanderpfade bis zur Oberzalimhütte. Dort angekommen, entspannen sich alle erstmal auf der Terrasse der Hütte. Später beziehen wir unsere Zimmer und machen uns frisch für das Abendessen. Danach genießen wir alle zusammen draußen den wunderschönen Sonnenuntergang mit einer einzigartigen Aussicht. Für uns alle geht es pünktlich ins Bett, denn nach einer sieben Stunden Tour durch die Alpen sind wir ziemlich erschöpft und müde.
Vanessa Schweng und Leah Reichert, K1, CGA
Samstag, 15. Juli 2023 - Tag 3 im Rätikon
Am letzten Tag unserer Wanderung steht nach zwei anstrengenden und aufregenden Tagen nun auch schon der Abstieg und somit der Weg zurück zum Auto sowie die Heimfahrt an. Nach dem Frühstück in der Oberzalimhütte packen wir also unsere Rucksäcke und verlassen unsere Unterkunft gegen halb 9.
Wir wagen uns ein letztes Mal auf die schmalen Wege mit viel Geröll und steilen Abhängen. Nach etwa 90 Minuten kommen wir an einer bewirtschafteten Hütte an, an der einige noch ein letztes Getränk auf den Bergen genießen. Auf dem Weg nach unten laufen wir noch einige Zeit entlang eines Flusses und durch einen Wald, was eine schöne Abwechslung zu den ganzen Felsen ist. Der Abstieg ist insgesamt nicht mehr besonders anstrengend, dennoch geht es ziemlich auf die Knie und wir sind alle froh, dass wir nach 3 Stunden bei den Autos ankommen. Wir ziehen uns alle frische, bequeme Klamotten an und die Heimfahrt beginnt. Es waren drei anstrengende, aber sehr schöne und auch lustige Tage in Österreich und wir wären jederzeit bereit, das Ganze zu wiederholen.
Tom Schwab und Melina Hertl, K1, CGA